Am Innovationsforum Mobility zeigten im GDI in Rüschlikon verschiedene Referenten auf, wohin die Reise bei der Mobilität geht.
Der Anteil an Elektroautos im Markt nimmt zu. Und das ist gut, denn Elektrofahrzeuge machen auch ökologisch Sinn, gemäss umfassenden Studien, welche Dr. Brian Cox, Infras, vorstellte. Bei uns in der Schweiz wird die Elektromobilität noch zu wenig gefördert, da sind sich die Referenten einig. Dank der guten Kaufkraft in der Schweiz werden Steckerfahrzeuge aber trotzdem stark zulegen. Elektromobilität heisst jedoch nicht einfach, ein neues Fahrzeug zu kaufen, es ist ein Systemwechsel (Delphine Morlier, Bundesamt für Energie, BFE). Mit der Roadmap Elektromobilität versucht das BFE zusammen mit über 50 Unternehmen bis 2022 mit verschiedenen Massnahmen eine Zunahme der Elektrofahrzeuge um 15 Prozent zu erreichen. Andere Länder zählen zusätzlich zur Förderung auf weitergehende Massnahmen, so sind zum Beispiel in Norwegen ab 2025 keine fossilen Antriebe mehr neu zugelassen, weitere Länder wie Schweden und Dänemark folgen mit dieser Taktik.
Fahrzeuge teilen
Fahrzeuge zu teilen, wird ebenfalls ein wichtiges Thema in der künftigen Mobilität. Einen interessanten Ansatz hierzu bieten die Pläne einer Vollelektrifizierung der Mobility-Flotte (Roland Lötscher, Mobility Car Sharing). Autonomes Fahren wird weiterentwickelt. Aber obwohl die Fahrzeuge technisch bereits so weit sind, gibt es verkehrstechnisch noch Herausforderungen. Zudem müssen auch noch Fragen bezüglich der Versicherung geklärt werden.
Senkung der CO2-Werte
Dass die Elektromobilität ein wichtiger Beitrag zur Senkung der CO2-Werte leisten wird, sind sich alle Referenten einig. Das Ziel, die Emissionen per 1. Januar 2020 auf 95 Gramm CO2 zu senken, wie es die Energiestrategie verlangt, wurde jedoch nicht erreicht. Zahlungen von hohen Bussen sind die Folge (Andreas Burgener, Auto Schweiz).
Blick in die Zukunft
In Zukunft werden Drohnen einen wichtigen Platz einnehmen (Morel Westermann). Bereits 170 Firmen widmen sich der Entwicklung des sogenannten VTOL (Vertical Take-off and Landing), das sich innert weniger Jahre vom Spielzeug zum Personentransportmittel entwickelt hat. Die Flugobjekte werden autonom unterwegs sein, da sie von einem Piloten gar nicht mehr gesteuert werden können. Die Form der Flugobjekte und die Antriebe, die nicht mehr wie bei Flugzeugen an den vorgegebenen Stellen der Flügel sind, ergeben einen enormen Effizienzgewinn. Drohnen werden vor allem in Städten und Agglomerationen Sinn machen. Ab 2025 sollen erste Flugtaxis unterwegs sein, ab 2035 bereits 23’000 Einheiten, der Markt im Jahr 2035 hat ein Potenzial von 32 Milliarden US-Dollar.
Die Zukunftsstadt 2050 stellt sich Martin Erb, Alphabet Fuhrparkmanagement (Schweiz) AG, digitalisiert vor. Viele Grünflächen, Plätze mit Cafés, eine Seilbahn befördert Waren und Menschen, Drohnen in der Luft entlasten den Verkehr. Die Fahrbahnen und Geschäfte sind unter der Erde und lassen die Erdoberfläche für die Menschen wieder frei. Es gibt einen offenen digitalen Marktplatz für die Mobilität mit Autos, Taxis, Bikes, Scooter bis zu den ÖV. Jeder Interessent darf sich mit seinem Fahrzeugangebot an den digitalen Marktplatz anschliessen, es herrscht ein freier Wettbewerb. Es gibt keine Exklusivität, die Ausgestaltung des Marktplatzes soll gemeinschaftlich erfolgen.
Mit welchen Energieträgern in die Zukunft?
In der spannenden Podiumsdiskussion wurde dann darüber diskutiert, welcher Energieträger künftig das Rennen in der Mobilität macht. Ob es Strom oder Wasserstoff sein wird, war man sich nicht ganz einig – die Zukunft wird es zeigen.
Das nächste Innovationsforum Mobility findet am 8./9. Juni 2021 statt.
Redakteurin: Judith Brandsberg, eco2friendly
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